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Programm: Tag 2

Mit den Ohren laufen, mit den Füßen hören

5. Mai | 10:00 | Spaziergang | Außenprogramm / Bethanien Hof

Veranstaltung für Kinder. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung. Lassen Sie uns hier wissen, ob Sie an diesem Spaziergang teilnehmen möchten.

Mal schnell, mal ganz langsam laufend, mal verweilend erkunden wir einen zuvor festgelegten Spazierweg, auf dem uns vielfältigste Geräusche begegnen. Wir widmen uns ganz unseren Ohren und den Rhythmen unseres Körpers: Wie schnell schlägt unser Herz beim Laufen, wie klingt die Müllabfuhr mit geschlossenen Augen, wie oft atmen wir pro Schritt? Mithilfe kleiner „Instrumente“ für alle Teilnehmer*innen wird das Einfühlen in die akustischen und architektonischen Situationen verstärkt: kleine Kieselsteine, zweckentfremdete Essstäbchen, Schlafmasken und Wasserflaschen helfen uns dabei das Ich im Hier und Dort und Innen und Draußen zu entdecken.

(Deutsch)

Map Me Happy Walk (Sensorischer Blick auf ukrainische Städte in Berlin)

5. Mai | 14:00-14:30 | Walk-Präsentation | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Die Organisatoren stellen ihr Walk-Projekt vor, das am 6. Mai im Berliner Stadtraum stattfinden wird.

Wir nutzen unsere Sinne, um vertraute Einblicke aus den ukrainischen Städten in Berlin zu entdecken. Wir werden die unbekannte Stadt riechen, berühren und hören und glauben, dass sie am Ende des Spaziergangs freundlicher oder begreifbarer wird. Vielleicht entdecken wir gemeinsam einige gemeinsame Fragmente für beide Städte oder erleben Berlin einfach anders. Wir glauben fest daran, dass Sinne und Menschen Entfernungen überwinden können und helfen, sich im Raum sicher zu fühlen. Map Me Happy — eine nutzergenerierte Plattform zum Sammeln und Teilen von Sinneserfahrungen in einer gebauten Umgebung.

(Englisch)

Vanishing Kreuzberg & Lost Places – Fotowalk

5. Mai | 15:00-15:30 | Walk-Präsentation | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Alexander Steffen stellt sein Walk-Projekt vor, das am 6. Mai im Berliner Stadtraum stattfinden wird.

Auf der Suche nach der Seele Berlins dokumentiert der Fotograf seit mehr als einem Jahrzehnt die Veränderungen im städtischen Raum. In Berlin, wie in vielen Städten, werden die Folgen der Gentrifizierung immer sichtbarer: Kleine familiengeführte Läden verschwinden aus dem Stadtbild, die Sub- und Kiezkultur verliert ihre Freiräume, auf Brachflächen entstehen seelenlose Großbauprojekte Die Orte und Zeitzeichen, die er in seinen Bildern festhält – Freiflächen, Brandmauern, Ladenfronten, Graffitis – sind flüchtige Sehenswürdigkeiten, von denen wir nicht einmal ahnten, dass wir sie jemals vermissen würden. Der Fotograf ist Zeuge des Wandels seiner eigenen Stadt, die er wie ein Passant ohne ein bestimmtes Ziel durchstreift. Die markierten Orte in der begleitenden Karte (work in progress) für den Fotowalk „Vanishing Kreuzberg“ sollen den Teilnehmenden Anhaltspunkte für ihre individuelle „Dérive“ bieten. Die integrierten Fotografien dokumentieren den Wandel der Stadt am Beispiel eines ihrer populärsten Bezirke. Details zum Ablauf des Fotowalks.

(Deutsch/Englisch)

Palimpsests – Alexanderplatz

5. Mai | 16:00-16:30 | Walk-Präsentation | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Die Organisatoren stellen ihr Walk-Projekt vor, das am 6. Mai im Berliner Stadtraum stattfinden wird.

Seit der Antike beschreibt Palimpsest ein umgeschriebenes Papier, einen Prozess, um einen Träger mehrerer Texte zu recyceln. Vor diesem Hintergrund setzt sich das Projekt Palimpsests mit der Umgebung des Alexanderplatzes auseinander. Bestehend aus einer Karte und einem Spaziergang, nutzt es die Methode der Psychogeographie, um den spezifischen Moment des langanhaltenden Stillstands und die aktuelle Aussicht auf Veränderung zu erfassen und zu erschließen. Es geht ortsspezifische Fragen an, indem es einem Gefühl nachgeht, das viele Menschen beim Betreten des Alexanderplatzes teilen: Unbehagen. Auf der Suche nach den ersten Auslösern dieser affektiven Reaktion suchen Palimpseste neben Tourismus und Konsum, der den einen oder anderen zum „Auf der Flucht“ animiert, auch nach Zufluchtsorten zum Ausruhen.

(Englisch)

Auf den Spuren von Walter Benjamins "Einbahnstraße"

5. Mai | 16:30-17:00 | Walk-Präsentation | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Yuliia Kulish stellt ihr Walk-Projekt vor, das am 6. Mai im Berliner Stadtraum stattfinden wird.

Alle Interessierten sind eingeladen, an einem psychogeografischen Spaziergang teilzunehmen, der dem experimentellen Text “Einbahnstraße” des Philosophen Walter Benjamin gewidmet ist. Darin schildert er eine imaginäre Straße voller Zeichen, Objekte, Situationen, Denkweisen und Landschaften. Sechzig autonome kurze Prosastücke, die nach städtischen Phänomenen benannt sind – von der Tankstelle bis zum Planetarium – und sich mit Themen von der Liebe bis zur Revolution befassen, sind über jede beliebige Metropole verstreut und werden durch die Vielfalt von Benjamins Ideen beleuchtet. Gemeinsam, in Gruppen aufgeteilt, werden wir ihre Spuren in den Straßen Berlins sammeln. Jede Gruppe soll ein Stück aufgreifen, einen Ort finden, an dem es widerhallt, und Benjamins Bilder durch Diskussionen wiederbeleben.

(Englisch)

Wie läuft's? (audiowalk)

5. Mai | 17:00-17:30 | Walk-Präsentation | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Die Organisatoren stellen ihr Walk-Projekt vor, das am 6. Mai im Berliner Stadtraum stattfinden wird.

Während des Spaziergangs tauchen wir in die Geschichte des ehemaligen Berliner Kanals ein und erkunden, wie sich die Menschen früher in der Stadt bewegten. Wir erfahren auch etwas über die früheren Stauseen und Mauern der Stadt, besuchen verschiedene Gärten und überqueren mehrere Grenzen, während wir eine speziell für diesen Spaziergang komponierte, eindringliche Atmosphäre erleben. Die Dauer des Spaziergangs beträgt 1 Stunde. Um das Beste aus dem Erlebnis zu machen, sollten Sie ein voll aufgeladenes Smartphone, mobiles Internet und Kopfhörer dabei haben.

(Englisch)

Versuch, einen Berliner Standort auszureizen. Psychogeografisches Experiment nach George Perec

5. Mai | 18:00-19:00 | Walk-Präsentation | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

David Wagner stellt sein Walk-Projekt vor, das am 6. Mai im Berliner Stadtraum stattfinden wird.

David Wagner unternimmt den Versuch, den Rosenthaler Platz zu erschöpfen, in einem kollektiven Herumstehen, Driften und ja, in einer Besetzung des Platzes, den es ja, wer schon mal da war, weiß es, eigentlich gar nicht gibt. Am angegeben Ort befindet sich nur eine lebensgefährliche Kreuzung. Der Titel ist natürlich ein Zitat von George Perec, Perec war zwar kein Situationist, aber ein großer Psychogeograph.

(Deutsch)

Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft von Lucius Burckhardt

5. Mai | 19:00-20:00 | Vorträge | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Mit der Spaziergangswissenschaft, der Promenadologie oder Englisch auch Strollology verband der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt (1925–2003) die Vorstellung, dass es eine fächerübergreifende Schnittmenge geben müsse von Stadtplanung, Architektur, Kunstgeschichte, Design und Soziologie, die jede Wahrnehmung von Landschaft oder Stadtraum bestimmt und sich kritisch mit Urbanismus und Mobilität auseinandersetzt. Er führte mit seiner Forschung Mobilität, Wahrnehmung und Gestaltung zusammen und darf deshalb als Vordenker einer Raumplanung gelten, die Grenzen von Disziplinen überwindet, Technik und Ästhetik, Architektur und Kunst miteinander verbindet, Teilhabe und Mitbestimmung bei der Umsetzung von Baukonzepten ermöglicht. Bereits Anfang der 1950er Jahre verhinderte er den Abriss gotischer Häuser in seiner Heimatstadt Basel, die dem autogerechten Umbau weichen sollten.

(Deutsch)

Ist Stadt psychisch belastend? Eine gesellschaftswissenschaftliche Reflexion

5. Mai | 20:00-21:00 | Vorträge | Studio 1 / Kunstquartier Bethanien

Die psychiatrische Forschung hat die These, dass urbanes Leben eine grundlegende Ursache psychischer Gesundheitsrisiken darstellt, anhand empirischer Forschungen verfestigt. Die Geistes- und Sozialwissenschaften schließen an diese Kausalitätshypothese an und untersuchen, welche Aspekte städtischen Alltags psychische Belastungen hervorrufen. Gleichzeitig betrachten sie auch, ob und inwiefern urbanes Leben wohltuende Wirkungen erzielen kann. Von besonderem Interesse sind dabei unterschiedliche Formen sozialer Beziehungen, materielle Umweltfaktoren, Klassifizierungen und Bewertungen sowie auch ökonomische und politische Prozesse. Diese werden analysiert im Hinblick darauf, wie sie im Leben von Individuen und sozialen Gruppen relevant werden.

(Deutsch)

Postwar Avant-Garde.
Elke und Arno Morenz collection

Führung durch die EAMC-Sammlung

5. Mai | 14:00 | Tour | Treffpunkt: Kunstquartier Bethanien (Eingang)
6. Mai | 12:00 | Tour | Treffpunkt: Kunstquartier Bethanien (Eingang) 

Melden Sie sich hier für die Tour an. Elke und Arno Morenz begannen 1968 zu sammeln, dem Jahr der Pariser Mai-Revolution. Aufgrund Elke’s Freundschaft mit Maurice Lemaitre und anderen Künstlern der lettristischen Bewegung sammelte das Paar Kunst der damaligen Gegenkulturen. Im Fokus standen die auch politisch inspirierten Avantgarden wie Lettrisme und Internationale Lettriste (später mutiert zu Internationale Situationniste). Die inzwischen sieben in der EAM Collection vertretenen Avantgarden reflektieren fünf Jahrzehnte Sammeltätigkeit. Kunsthistorisch und gesellschaftspolitisch bedeutende Bilder und Dokumente konnten so unmittelbar von den Künstlern erworben werden. Aus der Sicht der Sammler sind drei Lichtgestalten herausragende Schrittmacher der Kunst- und Sozialgeschichte der Nachkriegszeit: Isidore Goldstein-Isou (1926-2008), Asger Jorn (1914-1973) und Guy Debord (1931-1994). Die avantgardistischen Strömungen in der EAMC wurden alle von einem oder mehreren der genannten Künstler-Persönlichkeiten angeführt oder wesentlich beeinflusst.

(Deutsch)